Eingewöhnung in die Krippe
Liebe Eltern,
demnächst besucht Ihr Kind unsere Kindertageseinrichtung. Es wird hier neue Wege gehen, sich Räume aneignen, sich mit unbekannten Tagesabläufen und Gewohnheiten vertraut machen, viele neue Kinder kennenlernen und zunächst noch fremden Erwachsenen begegnen.
Für Ihr Kind sind diese vielen Schritte gleichzeitig bedeutsame Ereignisse. Es wird neugierig, aufgeregt, unsicher und vielleicht auch etwas ängstlich sein.
Damit Ihr Kind diesen Anfang erfolgreich gestaltet und sich in unsere Einrichtung wohlfühlt, braucht es Begleitung, Orientierung und einfühlsamen Schutz durch uns Erwachsene. Deswegen ist uns sehr wichtig, dass Sie schon im Vorfeld über ein paar wichtige Punkte informiert werden.
Seit Sommer 2019 betreuen wir in unsere Einrichtung 76 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren. In unserer Einrichtung haben wir eine altersgemischte Integrationsgruppe mit 18 Kindern, davon vier Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf. Eine altersgemischte Ganztagsintegrationsgruppe mit 18 Kindern, davon haben vier Kinder einen erhöhten Förderbedarf. Eine altersgemischte Regelgruppe mit 25 Kindern, sowie eine Kleinkinderkrippe mit 15 Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren.
Die Kinder in unserer Einrichtung haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Da die Krippenkinder sich sprachlich noch nicht so umfassend äußern können, ist es unsere Aufgabe mit respektvoller Haltung, sehr wachsam und feinfühlig die Signale, verbale und nonverbale, der Kinder wahrzunehmen und auf die Bedürfnisse einzugehen.
Was uns Wichtig ist
- In unserer Arbeit steht Ihr Kind und Sie im Mittelpunkt
- Ihr Kind soll sich bei uns wohlfühlen
- Ihr Kind erfährt eine behutsame und individuelle Eingewöhnung
- Wir geben Ihrem Kind genügend Zeit um sich, ihren Körper und Ihr Umfeld zu erforschen und zu „be-greifen“
- Ihr Kind bekommt Zeit für individuelle Zuwendung, aber auch Ruhe und Pausen, um das Erlebte zu verarbeiten
- Wir begleiten Ihr Kind in der Entwicklung seiner Persönlichkeit
- Wir nehmen jedes Kind seiner Art wahr
- Bei uns soll sich Ihr Kind individuell nach seiner Möglichkeit entfalten und verwirklichen
- Eine partnerschaftliche und offene Zusammenarbeit mit Ihnen ist für uns ganz wichtig Grundlage für unsere Arbeit ist das Beobachten jedes Kindes in der Gruppe. Wir beobachten einzelne Situationen, z.B. im Freispiel, bei Angeboten, beim Wickeln, usw. Für die Beobachtungen verwenden wir die Beobachtungsbögen von Petermann und Petermann. Anhand dieser Beobachtungen können wir sehen, wo ein Kind mehr Unterstützung benötigt.
Eingewöhnungszeit
Bei der Eingewöhnung orientieren wir uns nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“.
Hier können Sie sehen, wie eine Eingewöhnung nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“ verlaufen kann.
Hier können Sie sehen die fünf Schritte bei der Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell
1. Der erste Kontakt: Das Aufnahmegespräch
Das Aufnahmegespräch ist der erste ausführliche Kontakt zwischen Eltern und Bezugserzieher. Im Mittelpunkt stehen dabei das Kind mit seinen Bedürfnissen und die Eingewöhnung des Kindes in der Kinderkrippe. Aufnahmegespräch findet in der Einrichtung, damit das Kind, die Erzieher/in und die Räumlichkeiten kennenlernt
2. Die dreitägige Grundphase
Ein Elternteil kommt drei Tage lang mit dem Kind in die Einrichtung, bleibt ca.1 Stunde und geht dann mit dem Kind wieder. In den ersten drei Tagen findet kein Trennungsversuch statt. Der Elternteil verhält sich passiv, schenkt dem Kind aber volle Aufmerksamkeit, d.h. nicht lesen o.ä. und bildet so die sichere Basis. Die Erzieher/in nimmt vorsichtig Kontakt auf und beobachtet die Situation. ( Mitnahme eines Übergangsobjektes). Festlegen der Bezugsperson beim Personal durch Signale des Kindes. Austausch und Absprachen mit den Eltern durch diese Bezugsperson!
3. Erster Trennungsversuch und vorläufige Entscheidung über die Eingewöhnungsdauer
Der Elternteil kommt am vierten Tag (sofern es kein Montag ist, sonst am 5.Tag) mit dem Kind in die Einrichtung, verabschiedet sich nach einigen Minuten klar und eindeutig und verlässt den Gruppenraum für ca. 30 Minuten, bleibt aber in der Nähe (im Kindergarten).
Variante 1 | Variante 2 |
Kind bleibt gelassen, oder weint, lässt sich aber rasch von der Erzieher/in trösten und Beruhigend und findet nach kurzer Zeit zurück in sein Spiel. | Kind protestiert, weint und lässt sich von der Erzieher/in auch nach einigen Minuten nicht trösten bzw. fängt ohne Ersichtlichen Anlass wieder an zu weinen. (Erstarrte Körperhaltung) |
Aufgrund der hier gezeigten Verhaltensweisen wird entschieden, wie die Eingewöhnung weiterhin verläuft. Grundlage ist die Reaktion auf die Trennung vom Elternteil.
4. Stabilisierungsphase
Kürzere Eingewöhnungszeit | Längere Eingewöhnungszeit |
5.+6. Tag langsame Ausdehnung der Trennungszeit, zunehmende Übernahme. Der Versorgung des Kindes beim Essen und Wickeln; Elternteil bleibt in der Einrichtung, damit es bei Bedarf geholt werden kann. | 5.+ 6. Tag Stabilisierung der Beziehung zur Erzieherin. Erneuter Trennungsversuch frühsten am 7. Tag; je nach Reaktion des Kindes Ausdehnung der Trennungszeit, oder längere Eingewöhnung (2-3 Wochen) |
5. Schlussphase
Der Elternteil hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind sich schnell von der Erzieher/in trösten lässt und grundsätzlich in guter Stimmung spielt. Wenn möglich bleibt das Kind in den ersten Wochen nicht ganztags in der Krippe. Bei dringender Notwendigkeit erfolgt nun die sukzessive Verlängerung des Tages: Bis Mittag; Mitessen; Mitschlafen etc., jeweils einige Tage bis zum Ganztag.
Jedes Kind ist ein eigenes Individuum und bei jedem Kind verläuft die Eingewöhnung anders. Das eine Kind benötigt wenig Zeit, während das andere Kind mehr Zeit braucht. In der Zeit der Eingewöhnung sollten alle flexibel, geduldig und auch einfühlsam sein. Deswegen werden wir die Eingewöhnungsphase mit Ihnen gemeinsam gestalten. Wie lange die Eingewöhnungszeit dauert hängt auch vom Alter des Kindes und seinen Erfahrungen ab, die es mit anderen Menschen und mit bisherigen Trennungssituationen gemacht hat.
Bis Ihr Kind sich mit der neuen Umgebung vertraut gemacht hat und eine vertrauensvolle Beziehung zu seiner Erzieherin aufgebaut wurde, ist es notwendig, dass Sie Ihr Kind in der ersten Zeit begleiten und unterstützen.
Können Sie aus wichtigen Gründen die Eingewöhnung nicht selber übernehmen, kann auch eine andere dem Kind vertraute Person die Eingewöhnungszeit begleiten. Allerdings empfehlen wir keinen weiteren Wechsel der Begleitpersonen. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Urlaub so planen, dass Ihr Kind nicht während, oder kurz nach der Eingewöhnungszeit längere Abwesenheit von der Einrichtung hat. Nur durch eine gelingende Eingewöhnung wird sich Ihr Kind bei uns wohlfühlen und die Lernfolge erzielen, die Sie sich als Eltern wünschen. Damit der Einstieg nicht ganz fremd und neu ist, laden wir die Kinder vorher zum Spielnachmittag ein. An diesem Nachmittag hat das Kind und Sie die Möglichkeit unsere Einrichtung und uns näher kennenzulernen.
Wichtig: Jedes Kind zeigt uns den Weg!
Elternabende, -gespräche
Vor dem Beginn des neuen Kindergartenjahres findet in der Einrichtung ein Elternabend und ein Spielnachmittag statt.
Zudem werden noch Eingewöhnungsgespräche in der Krippengruppe geführt.
Diese Gespräche mit Ihnen helfen uns, Ihr Kind besser kennen- und verstehen zu lernen.
Nach der Eingewöhnungszeit bitten wir Ihnen ein Elterngespräch an. Hier werden Sie erfahren, welche Entwicklungsfortschritte Ihr Kind bei uns gemacht hat. Sie als Eltern haben auch die Möglichkeit uns mitzuteilen, wie Sie die Zeit der Eingewöhnung empfunden haben.
Zweimal im Jahr werden wir Sie über die Entwicklung Ihres Kindes informieren. Für unsere Beobachtungen und Dokumentationen verwenden wir EBD 3-48 Monaten nach Petermann und Petermann.
Wichtig sind uns auch die Tür- und Angelgespräche mit Ihnen. Beim Bringen und Abholen ist Gelegenheit zum kurzen Austausch. Für längere Gespräche vereinbaren wir einen Termin miteinander.
Es kann viele Anlässe für ein Gespräch geben, wie z.B. Beratungsgespräche, Konfliktgespräche…, Abschlussgespräche etc.
Elternbeirat
Wie auch im Kindergarten gibt es in der Krippe einen Elternbeirat. Dieser ist das Bindeglied zwischen Eltern, dem Träger und dem Kindergarten. Er setzt sich zusammen aus je zwei Sprechern jeder Gruppe. Zu Beginn des Kindergartenjahres wird in den Gruppen der Elternbeirat gewählt. Mit dem gewählten Elternbeirat werden alle wichtigen pädagogischen, organisatorischen Fragen besprochen. Der Elternbeirat trifft sich zu drei bis vier öffentlichen Sitzungen im Jahr.
Ernährung
Die Ernährung spielt in unserer Krippe eine große Rolle. Ein wichtiger Grundstein wird im Krippenalter gesetzt.
Die Kinder frühstücken am Vormittag im Kindergarten. Geben Sie Ihr Kind ein ausgewogenes und alters angemessenes Frühstück mit. Bitte keine Süßigkeiten! (d.h. keine Kekse, oder Kuchenteile und nur so viel, wie es aufessen kann). Beim Essen werden die Kinder von den Erzieher/innen unterstützt. Während der Frühstückszeit bieten wir zusätzlich Obst und Gemüse an (Hinweis: in der Gruppe steht ein Obstkorb der von Eltern und Kindern befüllt werden darf).
Ferien
In der Regel schließt unsere Einrichtung drei Wochen im Sommer, eine Woche um Ostern, einen Brückentag nach Christi-Himmelfahrt und nach Pfingsten und zwischen Weihnachten und Neujahr. Genaue Termine erhalten Sie stets bei der Elternversammlungen, Kindergartenzeitung und in Elternbriefen.
Fotograf
Einmal im Jahr werden die Kinder in unsere Einrichtung von einer Fotografin fotografiert. Einzel- und Gruppenfotos können dann gegen Aufgeld erworben werden. Nachmittags haben Sie die Möglichkeit Geschwisterfotos zu erlangen.
Feste
Wir feiern verschiedene Feste in unserer Einrichtung, z.B. Geburtstage, religiöse Feste, Abschlussfeier für Vorschulkinder, Übergang von der Krippe zum Kindergarten, oder interne Gruppenfeste, hierbei erhalten Sie immer genauere Informationen. Der Geburtstag ist für jedes Kind ein besonderer Tag. Wir feiern ihn gemeinsam. Das Geburtstagskind hat einen Ehrenplatz, wir singen und essen gemeinsam. Hierbei sind viele Möglichkeiten offen, was Sie mitbringen. Es kann ein Kuchen sein, oder Muffins, aber auch eine Obst-, Gemüseplatte, Quarkspeisen etc. Sprechen Sie uns an…
Kindergartenzeitung
Regelmäßig erhalten Sie eine Kindergartenzeitung. Wir gestalten diese Zeitung, um Sie auf den Laufenden zu halten, zum Beispiel unsere Projekte vorzustellen, wichtige Termine, Anregungen zum Basteln, singen etc. Infos für /an die Eltern , erhalten Sie über die App-Kids-fox.
Krankheit
Bitte benachrichtigen Sie uns an, wenn Ihr Kind krank ist, oder aus anderen Gründen nicht in den Kindergarten kommt.
Melden Sie bitte alle ansteckenden Krankheiten Ihres Kindes. Bitte beachten Sie hierzu das Infoblatt zum Infektionsschutzgesetz.
Kranke Kinder!
Kranke Kinder dürfen einen Kindergarten nicht besuchen- sie gehören nach Hause. Dies gilt selbstverständlich auch für unsere Einrichtung
Jeder wird einmal krank. Doch wichtig ist nun, dass kranke Kinder zuhause bleiben dürfen,
um sich ordentlich auskurieren zu können. In Kindergärten/Krippen verbreiten sich
Infektionskrankheiten rasend schnell. Wenn alle die Regeln des Infektionsschutzgesetzes
beachten, stoppt die Verbreitung schnell.
Kunstwerke/Fotos
Alle Zeichnungen und Fotos der Kinder werden in der gesamten Krippen/Kindergartenzeit in einen angefertigten Ordner des Kindes gesammelt.
Öffentlichkeitsarbeit
Wir gestalten unsere Öffentlichkeitsarbeit so, dass wir bei besonderen Aktionen und Festen einen Artikel an die Zeitung senden. Ebenfalls feiern wir Feste gemeinsam in der Kirchengemeinde, wie zum Beispiel Sankt Martin, Palmsonntag, Besuche im Ort und bei den Senioren.
Was sonst noch wichtig ist!
Oft stellt sich die Frage was die Kinder im Kindergartenalltag alles benötigen. Hierzu bitten wir alle Eltern folgendes mitzubringen:
- Wechselkleidung
- Eigene Hygiene- und Pflegeartikel
- Stopper Socken Bitte mit Namen Kennzeichnen
- Matschhose und eventuell Gummistiefel
- Eigenes Kuscheltier, Schnuller etc.
Zur Kleidung der Kinder gibt es noch etwas zu beachten. Bitte schicken Sie Ihre Kinder nicht in Sonntagskleidung in den Kindergarten. Die Kinder sollen sich schmutzig machen dürfen. Die Kleidung sollte bequem für das Kind sein, damit es sich unbeschwert am Vormittag bewegen kann.
Zum Abschluss noch ein Gedicht von Herbert Gmeiner
Die Blume
Jedes Kind ist wie Blume.
Es braucht viel Wärme, viel Licht,
viel Vertrauen und viel Zeit um aufzublühen.
Wir Erwachsenen sind die Gärtner,
die die Knospen hegen und pflegen
bis sie zur Entfaltung kommen.
Was für eine wunderbare Aufgabe,
die uns der Schöpfer da übertragen hat.