Pädagogische Arbeit

Das wichtigste Haus baut sich der Mensch in seiner Seele. Und es ist ein Haus, das nicht im Feuer verbrennt und nicht im Wasser untergeht. Dauerhafter ist es als Ziegelsteine und Diamanten.

(F.Abamow)

Ausgangs- und Bezugspunkt unserer pädagogischen Arbeit

Ausgangs- und Bezugspunkt unserer pädagogischen Arbeit sind die unterschiedlichen Entwicklungsbedürfnisse der Kinder. Unsere Aufgabe ist es hierbei, Entwicklungsbegleiter und -unterstützer zu sein. Die Erfahrungs- und Erlebniswelt der Kinder, ihre Interessen und Fähigkeiten, ihre Emotionen, ihre Probleme und Lebensumwelt sind wichtige Ausgangspunkte für die Planung und Durchführung unserer pädagogischen Arbeit. Durch Beobachtungen und Gespräche erfahren wir von den Interessen und Bedürfnissen der Kinder.

Angebote und Projekte

Die gute Entwicklung der Basissinne ist Voraussetzung für die gesamte positive Entwicklung und spätere Lernfähigkeit eines Menschen. Deshalb bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten, ihre Sinne zu erleben, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sich zu entfalten. Die Kinder werden befähigt, ihre Individualität, ihren Eigenraum und ihre Selbstbestimmung, auch in der Gruppe, zu leben und auszubauen.In unserer Einrichtung wird „teiloffen“ gearbeitet. Die Kinder halten sich nicht nur in einer Gruppe auf, sondern haben die Möglichkeit, in Räumen und Außenanlagen mit den Kindern aus der anderen Gruppe zu spielen.

 

Dies trifft auch auf die Turnhalle, das Bällebad, die Sandwanne, die Küche und den Flur zu. Diese Bereiche werden immer wieder gerne zum gemeinsamen Spielen genutzt. Die Kinder gehören dennoch einer festen Gruppe an. Sie beginnen und beenden den Tag gemeinsam und treffen sich während des Vormittages immer wieder in der jeweiligen Stammgruppe. Es stehen den Kindern die Erzieherinnen als Bezugsperson und Ansprechpartner zur Verfügung.

Aufsichtspflicht und die Betreuung 

Die Aufsichtspflicht und die Betreuung für diese Bereiche sind durch die Erzieherinnen gewährleistet. Diese gruppenübergreifende und teiloffene Arbeit hat inhaltliche Vorteile. Wir Erzieherinnen haben durch die Entlastung der festen Gruppen die Möglichkeit, intensiver auf die Kinder einzugehen. Durch gezielte Beobachtungen können wir Schwierigkeiten und Probleme schneller erkennen und den Kindern entsprechende Hilfestellungen geben.


Die Kinder bekommen durch die teiloffene Arbeit die Möglichkeit, die gesamte Einrichtung kennen zu lernen, schneller selbständiger zu werden sowie den Austausch und das soziale Miteinander mit den anderen Kindern aus der anderen Gruppe zu lernen.

So sieht unser Kindergartenvormittag aus

Um 7:15 Uhr beginnt der Frühdienst für die angemeldeten Kinder. Die Kinder werden begrüßt und gehen in die Spatzengruppe.

 

Freispiel und angeleitetes Angebot
Ab 7:45 Uhr treffen die anderen Kinder im Kindergarten ein. Nach einer persönlichen Begrüßung beginnt das Freispiel.
Weil das Spiel die gelungenste Lernform des Kindes darstellt, ist für uns das Freispiel von herausragender Bedeutung im Tagesablauf.

Wie das Wort schon sagt, können hier freie Aktivitäten entwickelt werden.


Während des Freispiels bestimmt das Kind selbst

  • mit wem es spielt oder
  • welcher Spielgruppe es sich anschließt.

 

Das Kind kann entscheiden,

  • was es spielen möchte,
  • wo es spielen möchte,
  • wann das Spiel beginnt,
  • wie es abläuft
  • und wann es beendet wird.

 

Im Freispiel entstehen oft soziale Bindungen zu anderen Kindern.


Die altersgemischte Gruppe kann dabei eine große Rolle spielen. Es gibt unentwegt neue Anregungen, was der eine schon kennt, hat ein anderes Kind noch nie ausprobiert. Die Erzieherinnen sind während des Freispiels in den einzelnen Bereichen, um den Kindern Hilfestellung zu geben, Spielanregungen zu bieten, noch unbekanntes Spielmaterial einzuführen, etc. Im Freispiel hat die Erzieherin die beste Möglichkeit, die Kinder kennenzulernen und auf sie einzugehen. Während der Beobachtung sieht sie, wo und wann ein Kind alleine zurechtkommt oder wo ein Kind noch Hilfe braucht.


Während der Freispielzeit finden zwischenzeitlich verschiedene Angebote statt, wie Bilderbuchbetrachtungen in Kleingruppen, Legeübungen, kreatives Gestalten, Backen, Kochen oder angeleitetes und freies Turnen. Diese Angebote finden in den verschiedenen Räumen statt. Somit hat das Kind die Möglichkeit, sich in verschiedene Richtungen zu entfalten und kann dabei erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse bei speziellen Förderungen beweisen und anwenden (s. Spielen im Gruppenraum).

 

5

6

„Kinder, die nur spielen, übertreffen alle Erwartungen“, so ein Zitat einer Mutter, die das Freispiel ihrer Sprösslinge treffend zusammen-fassen wollte. Und in der Tat: Das Kind ist überhaupt nur Kind, weil es spielt. Spielen ist die Lebensform des Kindes, nur im Spiel kann es seine Kräfte und Fähigkeiten sowie seine eigene Persönlichkeit entwickeln und entfalten.

 

Kinder erarbeiten sich durch Spielen ihre Umwelt und Wirklichkeit. Spielend gestaltet das Kind die ihm mit der jeweiligen Phase seiner psychischen Entwicklung gestellte Aufgabe. Die Kraft liegt im Spiel, und das Schöne: Das Kind entwickelt selbst den Spieltrieb, keiner muss es dazu ermuntern oder gar auffordern. Das Spiel ist und bleibt von entscheidender Bedeutung für die  Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und muss somit Grundlage und Voraussetzung für die Verwirklichung aller  Erziehungsaufgaben sein. Spiel ist durch Freiheit, Spontanität und Zwecklosigkeit bestimmt. Um im Spiel die emotionalen Fähigkeiten entwickeln zu können, brauchen Kinder Erzieherinnen, die ihre Unabhängigkeitsbestrebungen unterstützen. Das geschieht am besten, indem sie ihnen zuhören und ihre Gefühle ernst und wichtig nehmen.

 

7

8

 

Morgenkreis zum gemeinsamen Einstieg
Die Kinder einer Gruppe treffen sich jeden Morgen gegen 8.30 Uhr im Morgenkreis (Gruppenzimmer). D.h. wir bilden einen Stehkreis, in dem die jeweilige Gruppenkerze angezündet wird. Wir begrüßen uns mit einem Begrüßungslied und wünschen uns gemeinsam einen guten Tag.

 

Wir besprechen:

  • den weiteren Tagesablauf,
  • das Treffen von Projektgruppen sowie
  • verschiedene Angebote.
  • In einer Gesprächsrunde (mithilfe einer Gesprächskugel) können die Kinder Erlebnisse erzählen, Wünsche, Anregungen,aber auch Kritik äußern.
  • gemeinsames Beten
  • wünschen uns einen guten Appetit.

 

9

 

Kinderkonferenz im Morgenkreis


In unserem Kindergarten wird viel Wert auf ein gutes Gespräch und die gemeinsame Lösung von Problemen gelegt. Aus diesem Grund findet monatlich eine gruppeninterne Kinderkonferenz statt.

 

Jedes Kind kann in der Kinderkonferenz lernen, wie man

  • den eigenen Standpunkt vertreten kann,
  • Konflikte austrägt,
  • anderen zuhören kann,
  • Kompromisse findet,
  • auf demokratische Weise zur Entscheidung kommt.
     

Die Konzentration und die Einhaltung von Regeln, Respekt, Achtung und Akzeptanz anderer und ihrer Meinung stehen im Mittelpunkt jeder Kinderkonferenz.

 

Kinder und Erzieher haben in der Konferenz die Möglichkeit von

  • zurückliegenden oder aktuellen Problemen/Geschehnissen zu berichten,
  • Gedanken und Gefühle zu äußern,
  • Wünsche und Erfahrungen vorzubringen,
  • Regeln des Zusammenlebens aufzustellen sowie Pläne zu schmieden.

 

Während der Konferenz bestehen klare Regeln.

  • Nur, wer die Sprechkugel in der Hand hält, darf sprechen. Die anderen Kinder hören zu. Am Ende der Konferenz werden die Ergebnisse protokolliert. Die Beschlüsse werden (nur mit Einverständnis des Kindes) offengelegt und dienen der Information für die Eltern (Pinnwand vor dem Gruppenzimmer).

 

Spielen im Gruppenraum

  • Damit ein Kind ein freies Spiel entfalten kann, benötigt es verschiedene Materialien, die ihm uneingeschränkt zur Verfügung stehen und die Fantasie und den Kreativgeist anregen. Kinder brauchen eine Umgebung, die vielfältige Anregungen und Spielräume für das spontane Spiel, allein und mit anderen, bietet. Beim bildnerischen Gestalten steht der Umgang mit nicht vorgefertigten Materialien wie Ton, Sand, Knete etc. zur Verfügung. Kreative Prozesse, d.h. die Freude am Erfinden von neuen Formen, entwickeln sich bei den Kindern in erster Linie über die Auseinandersetzung ihrer Körpersinne mit einem Material.Beim  Gestalten können die Kinder durch Materialien, die ihre Feinmotorik nicht überfordern, wie Kleister, flüssige Farben, Sand und Ton, in ihrem individuellen Tempo, ihre Fähigkeiten zum Malen und Modellieren, ihre Handgeschicklichkeit, Körperkoordination sowie Farbwahrnehmung, aber auch ihre Fantasie und Experimentierlust entwickeln.

    Prozesse der Verständigung, des Aushandelns und der Kooperation, aber auch Konflikte und Abgrenzung finden im Kindergartenalltag vorwiegend im Umgang mit den Dingen statt. Deshalb brauchen Kinder Wahlmöglichkeiten, im Hinblick auf die Spielpartner, Spielorte und Spielmaterialien, sich ungestört in individuelle Gestaltungsprozesse zu vertiefen. Auf dem Bauplatz stehen verschiedene Bau- und Konstruktionsmaterialien bereit. Die Materialien werden zwischenzeitlich gewechselt. Auch spielen die Kinder mit Bierdeckeln, Korken, Steinen, etc.

 

10

11

 

Rollenspielbereich/Kinderland


Dieser Bereich befindet sich auf der Emporung und bietet den Kindern eine große Vielfalt an Spielmöglichkeiten, wie:

  • sich verkleiden
  • Kaufmannsladen
  • Vater-Mutter-Kind-Spiele
  • Hand-Puppentheater
  • Friseur, usw.

 

Gesellschaftsspiele


Puzzle, Spiele, Knete, usw. können am Tisch alleine oder mit anderen Kindern gespielt werden.


Frühstück

Während des Vormittages nehmen die Kinder im Gruppenraum ihr mitgebrachtes Frühstück ein.
Wichtig ist, Kindern hochwertige Nahrung, wie jahreszeitgemäßes Obst und Gemüse, Milchprodukte und Brot (keine Süßigkeiten ö.ä.) in die Tasche einzupacken. Es wird jeden Tag Milch oder Mineralwasser angeboten.

 

Das freie Frühstück

Die Kinder kommen zu unterschiedlichen Zeiten in den Kindergarten. Einige von ihnen haben bereits gefrühstückt, andere nicht. Die Kinder, die ohne Frühstück den Kindergarten besuchen, sind oftmals früher hungrig. Beim freien Frühstück können die Kinder selber entscheiden, wann sie frühstücken. Es stellt im Freispielablauf keinen Störfaktor dar, denn die Kinder werden nicht aus einer intensiven Spielphase gerissen, um zu frühstücken. Es stärkt die Individualität und fördert die Selbständigkeit der Kinder.

 

Ebenso bietet die gemütliche Frühstücksnische mit dem schön gedeckten Frühstückstisch die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zwischen den Kindern. Es werden Verabredungen getroffen, gemeinsam essen zu gehen, etc. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass die Kinder gemütlich und in Ruhe ihr Frühstück zu sich nehmen. Nach dem Frühstück stellen die Kinder ihr benutztes Geschirr auf den Geschirrwagen und decken den Platz für das nächste Kind mit sauberem Geschirr ein.

 

12

13

 

Gemeinsames Frühstück

Zwischenzeitlich und mit Absprache der Kinder, findet ein gemeinsames Frühstück mit den Kindern in der jeweiligen Gruppe statt. Das gemeinsame Frühstück an einem gedeckten Tisch, mit ausreichend Zeit zum Essen und einer harmonischen Tischgemeinschaft schafft Wohlbefinden und Regeneration für den weiteren Morgen.

 

Kinder lernen:

  • Rituale von Tischgemeinschaft zu leben,
  • Tischgemeinschaft zu bilden,
  • Tischgebete zu sprechen,
  • das Frühstück (Getränke, selbstgebackenes Brot, Beilagen) auf den Tisch zu tragen,
  • Speisen anzureichen bzw. weiter zu reichen und ggf. Hilfestellungen zu geben,
  • sich einen „guten Appetit“ zu wünschen,
  • Tischgespräche zu führen,
  • den Tisch abzudecken und
  • sich die Hände zu waschen.

 

Obstteller

Die Kinder bringen von zu Hause Obst für den Obstteller in ihrer Gruppe mit. Dieses Obst wird zum Frühstück gereicht. Die angefertigte „Obstuhr“ (hängt an der Pinnwand des jeweiligen Gruppenraums) zeigt den Eltern, ob noch genügend Obst vorhanden ist . Vielen Dank, dass alle Eltern dieses Angebot unterstützen.


Koch-/ Backtage

Im Kindergarten legen wir großen Wert auf ein gesundes und ausgewogenes Frühstück, wie Brot, Joghurt, Obst und Gemüse.
Zwischenzeitlich backen/kochen  wir mit den Kindern in der Küche.
Die Kinder werden von uns gelegentlich aufgefordert, einige Zutaten von zu Hause mitzubringen. Gerne nehmen wir auch, z.B. während der Erntezeit, Obst und Gemüse entgegen, um den Kindern einen Hasenteller (kleingeschnittenes Obst und/oder Gemüse) anzubieten.

 

Die Kinder werden bei der Planung und Zubereitung der Speisen miteinbezogen. In der Küche sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf, indem sie beim Spülen und Aufräumen mithelfen. Dabei verfolgen wir u.a. folgende Ziele:

  • Stärkung des Selbstwertgefühls,
  • Übernahme von Verantwortung,
  • Kennenlernen neuer und vollwertiger Speisen,
  • Entwicklung und Stärkung des Gemeinschaftsgeistes,
  • Förderung der Kreativität und
  • Schulung der Feinmotorik.